Ein Repertoireklassiker, der in der Saison 2024/25 in unseren PRO MUSICA-Konzerten zu Gehör kommt.
Sinfonie Nr. 1
Wohl kaum ein Werk ist in der Geschichte der Klassik so sehr herbeigesehnt worden wie die erste Sinfonie von Johannes Brahms. Doch ihre Vollendung
ließ auf sich warten: Der ohnehin selbstkritische Komponist fühlte sich gewaltig unter Druck bei seiner Annäherung an die Gattung – insbesondere seit sein Mentor Robert Schumann ihn 1853 im Alter von gerade einmal 20 Jahren zum legitimen Nachfolger des Sinfonie-Gottes Beethoven erklärt hatte.
Kein Wunder also, dass Brahms alle frühen sinfonischen Entwürfe heftig anzweifelte und nicht wenige davon kurzerhand verbrannte. Und obwohl er mit seinen Klavier-, Vokal- und Orchesterwerken bald zu einem der erfolgreichsten Komponisten seiner Zeit aufstieg, vergingen beinahe 20 Jahre von den ersten Skizzen bis zur Uraufführung seiner ersten Sinfonie im Jahr 1876. Das Ergebnis dieses langen Prozesses allerdings kann sich hören lassen! Hans von Bülow bezeichnete das Werk als „Beethovens zehnte Sinfonie“ – ein Ritterschlag für den frisch gebackenen Sinfoniker Brahms, der seinem eindrucksvollen Erstling noch drei weitere Gattungsbeiträge folgen ließ.
Vasily Petrenko | Julia Fischer